Neues aus dem WBG

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„Das Gemeinsame suchen“

Ein Rückblick auf die Podiumsdiskussion unserer SV zum Nahostkonflikt am 29.01.24

Der brutale Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 und die darauf folgende umfassende militärische Intervention der israelischen Armee im Gaza-Streifen sind Nachrichten, die seit Monaten die Schlagzeilen bestimmen. Und sie waren Ende des letzten Jahres der Anlass für unsere SV, den Nahostkonflikt und dessen Auswirkungen auch auf unser Zusammenleben hier in Deutschland in den Fokus zu rücken. Hierfür lud Sie zwei Männer ein, die aufgrund ihrer langjährigen Freundschaft dafür stehen, dass dieser Konflikt nicht zwangsläufig oder unüberwindbar sein muss: Dr. Yazid Shammout, der Vorsitzende der palästinensischen Gemeinde in Hannover und Michael Fürst, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Hannover.

In einer durch die vier SV-Mitglieder Isabel Ehmann, Thalia Tappe (die beide zudem unsere Schülersprecherinnen sind), Klara Gramberg und Oliwier Kuklewski moderierten Podiumsdiskussion gewährten uns die beiden Herren am 29.01. einen Einblick in ihre Freundschaft, ihre Wahrnehmung des Krieges und ihre Hoffnungen an die Zukunft. Hierbei wurde mehrfach deutlich, dass Herr Dr. Shammout und Herr Fürst bei zentralen Punkten durchaus unterschiedlicher Meinung sind. Ist es gerechtfertigt, wenn das Vorgehen der israelischen Armee als Völkermord bezeichnet wird? Oder agiert diese vor dem Hintergrund des Terrors der Hamas in angemessener Form? Die Antworten und Perspektiven auf diese Fragen unterschieden sich – und dennoch wurde die Verbundenheit zwischen beiden Männern immer wieder deutlich. Beide betonten, dass der jeweils andere doch nicht persönlich für die Geschehnisse verantwortlich sei und erkannten an, dass jeder gute und zu respektierende Gründe für seine Sicht auf die Dinge habe. Einig waren sie sich, dass auf lange Sicht nur eine Zweistaatenlösung ein Ende des Nahostkonflikts gewährleisten könne, es beiden Seiten aber momentan am gegenseitigen Vertrauen mangele.

Mit Blick auf das Publikum – anwesend waren Schüler*innen des WBG und des Ratsgymnasiums aus den Jahrgängen 9 bis 13 – appellierten Sie daran, den Mut zu haben, sich eine eigene Meinung zu bilden und nicht undifferenziert Statements aus klassischen und sozialen Medien zu übernehmen. Ein zentrales Anliegen war ihnen die Verteidigung unserer Demokratie, da nur diese es erlaube, solche Debatten zu führen und Lösungen gemeinsam zu finden. „Respekt“ und „Offenheit“ waren die Eigenschaften, die es brauche, um einander auch in solch konfliktbehafteten Zeiten zu begegnen.

Die SV des WBG möchte sich an dieser Stelle nochmal bei Herrn Fürst und Herrn Dr. Shammout für die sehr anregende und offene Podiumsdiskussion bedanken. Ebenfalls vielen Dank auch an das Ratsgymnasium, welches uns freundlicherweise seine Aula zur Verfügung stellte und auch sonst mit allem, was gebraucht wurde, versorgte.

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